Mein vollständiges Erleben scheint aus neun Strömen zu bestehen: Ich habe körperliche Empfindungen, taste, schmecke, rieche, höre, sehe, fühle, denke und spüre. Ich, der Erleber selbst, nehme all dieses wahr, falls mein Bewusstsein weit genug dazu ist.
Wir Menschen habe zehn Finger und zehn Zehen. Sind es wirklich nur neun Ströme?
Die tiefste aller Meditationen ist die, in der sich der Meditierende nach und nach von allen Eindrücken der Sinne, des Körpers, des Fühlens und Denkens und Spürens nach innen zurückzieht. Es erfordert einen gesunden, gestärkten Körper sowie große innere Stärke, diese Reise zu begehen und sich in ihr nicht zu verlieren.
Wem es gelingt, findet den Raum hinter dem Gemüt, die Stille, die eine Lebendigkeit allen Seins.
Es ist dieses der zehnte Strom; der Inhalt dieses Erlebens ist in keine Worte zu fassen und nicht anders zu beschreiben als: «Ich bin.»¹
Das Erleben des zehnten Stromes ist das reine Sein. Hier gibt es keine Formen oder einzelnen Wesen mehr. Nur noch die Weite, das Licht und das unendlich feine Pulsieren des Lebens.
Es ist ein wahres Erleben. Es bleibt, wenn alles andere zur Ruhe gekommen ist. Wer will dir das Sein je nehmen? Glaubst du, dass du nach dem physischen Tod nicht mehr bist? Gab es jemals einen Moment, in dem du nicht warst?
Alle anderen erlebten ‹Erscheinungen› sind in der Begriffsfindung dieser Seiten ein verfeinertes Sehen, Hören, Riechen, Schmecken oder Tasten, ein Spüren oder auch nur Bilder im Denken.
Ich bin.
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¹ «Ich bin»: ‹je› = ‹ich›, hebräisch: ‹havah› = ‹sein› in: ‹Ya-hweh› und ‹Je-hova›; frz.: ‹je suis› in: ‹Je-sus›
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